Online-Check Stoffwechsel und Immunsystem:
Die bei einer Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) auftretenden Symptome sind je nach Alter des Betroffenen sehr unterschiedlich und nicht immer leicht einzuordnen. Man schätzt, dass inzwischen 30 % aller Deutschen Probleme mit der Schilddrüse haben.
Schilddrüse und Hormonachsen
Wenig beachtet und doch sehr wichtig ist das Zusammenspiel von Schilddrüse und Nebenniere. Beide Hormondrüsen stehen in einem engen wechselseitigen funktionellen Zusammenhang. Auch bei Störungen der Sexualhormone wird die Schilddrüsenfunktion beeinflusst. So können bei Progesteronmangel beziehungsweise Östrogendominanz die Symptome einer Schilddrüsenunterfunktion auftreten. Nicht selten treten starke Schwankungen im Tagesverlauf ein, deren abnorme Rhythmik labordiagnostisch selten nachvollzogen werden kann.
Online-Check Hormonbalance:
Die schleichende Entwicklung von Symptomen bei erwachsenen Patienten bringt es mit sich, dass die Schilddrüsenunterfunktion nicht selten verkannt oder gar verharmlost wird. Bedingt durch die große Spannbreite der Symptome einer Schilddrüsenunterfunktion werden unter vielen anderen Symptomen
unabhängig von der Schilddrüse behandelt und treffen damit nicht die Ursache. Zuvor genannte Beschwerden müssen nicht alle auftreten und können unterschiedlich stark ausgeprägt sein. Die Symptome der Schilddrüsenunterfunktion entstehen dadurch, dass der gesamte Stoffwechsel sozusagen in Zeitlupe funktioniert.
Weitere Symptome einer Schilddrüsenunterfunktion können auftreten als:
Gerade bei älteren Menschen mit Schilddrüsenunterfunktion sind häufig nur wenig Symptome erkennbar. Leichte Formen einer Hypothyreose werden deshalb in diesem Alter besonders oft übersehen.
Bei der Schilddrüsenunterfunktion ist im Blut eine zu geringe Menge an Schilddrüsenhormonen T3 und T4 vorhanden. Man spricht auch von einem Schilddrüsenhormonmangel, einer Schilddrüsenhormon-Unterproduktion. Der Grund ist in der Regel eine verminderte Produktion von Schilddrüsenhormonen durch die Schilddrüse selbst. Schätzungen lassen vermuten, dass jede fünfte Frau im Alter zwischen 40 und 60 Jahren von einer Schilddrüsenunterfunktion betroffen ist.
Die Schilddrüse, auch Thyroidea oder Glandula thyroidea genannt, ist ein kleines, lebenswichtiges Organ unterhalb des Kehlkopfs. Sie liegt halbkreisförmig vor der Luftröhre und kann am Hals unter der Haut getastet werden. Die Schilddrüse produziert Schilddrüsenhormone, welche in fast allen Zellen im Körper den Stoffwechsel anregen. So nehmen die Schilddrüsenhormone Einfluss auf den Zucker-, Fett- und Eiweisshaushalt, die Körpertemperatur, das Herz und den Kreislauf, die Gemütsverfassung und die Leistungsfähigkeit, den Magen und den Darm, die Muskeln und das Nervensystem.
Reguliert wird die Schilddrüse durch die Hirnanhangsdrüse, welche wiederum durch den Hypothalamus (im Gehirn) gesteuert wird. Zur Produktion der Schilddrüsenhormone braucht die Schilddrüse Jod aus der Nahrung.
Eine unzureichend eingestellte Schilddrüsenfunktion ist häufige Ursache für Unfruchtbarkeit und Fehlgeburten. Während der Schwangerschaft steigt der Bedarf an Schilddrüsenhormon an, sodass Patientinnen mit einer vorbestehenden Schilddrüsenunterfunktion häufigere Blutkontrollen als sonst benötigen. Nicht selten ist im Verlauf der Schwangerschaft eine Dosissteigerung der Schilddrüsentabletten erforderlich.
Infolge der Schilddrüsenunterfunktion verzögert sich unbehandelt sowohl die körperliche als auch die geistige Entwicklung. Bei Neugeborenen mit Hypothyreose können nach der Geburt folgende Symptome auftreten:
Sowohl durch eine Mangelversorgung mit Jod und anderen wichtigen Spurenenlementen kann es zu einer Schilddrüsenunterfunktion kommen, ebenso nach Entzündungsvorgängen in der Schilddrüse (Hashimoto-Thyreoiditis). Die Produktion von Schilddrüsenhormonen ist abhängig von einer intakten Mitochondrienfunktion. Eine Schilddrüsenunterfunktion kann damit Hinweis sein für tiefer liegende Krankheitsprozesse wie Mitochondriopathie, Nebennierenschwäche oder Störungen von Hypophyse und Hypothalamus.
Auch in den übergeordneten Steuerungsebenen kann die Ursache einer verminderten Produktion liegen, wie zum Beispiel bei einer Schwermetallbelastung des Gehirnes oder als Zustand nach entzündlichen oder traumatischen Verletzungen des Hirngewebes. Nach der Entbindung kann in seltenen Fällen das Sheehan-Syndrom auftreten, auch kommen entzündliche Schädigungen wie zum Beispiel nach Infektionen mit Herpes zoster oder Herpes simplex in bertracht.
Im Falle einer Nebennierenschwäche wurde schon beobachtet, dass die
Schilddrüsenaktivität zentral gedrosselt wird, erkennbar an einem
niedrigen TSH Spiegel trotz niedriger peripherer Schilddrüsenhormone
fT3 und fT4. Diese Konstellation ist aber auch möglich bei Störungen
in Hypophyse und Hypothalamus.
Weitere Informationen: Nebennierenschwäche
Eine labordiagnostisch nachgewiesene Schilddrüsenunterfunktion erfolgt in der Regel durch T4-Präparate, wobei T3/T4-Mischpräparate bei Nebennierenschwäche deutlich besser toleriert werden. Besonders vorsichtige Dosierung ist bei Patienten mit Hashimoto-Tyreoiditis geboten, aufgrund der unberechenbaren Schwankungen der Schilddrüsenhormone. Patienten, die ihre Symptome besser kennen und einschätzen lernen, reagieren wesentlich besser und früher auf diese Schankungen. Deshalb ist eine sorgfältige Aufklärung des Patienten und eine gute Zusammenarbeit mit dem Arzt besonders wichtig.
Nach einer Behandlung ursächlicher Störungen im Stoffwechsel und Behebung von maskiertem Zellstress kann beobachtet werden, dass sich die Schilddrüsenunterfunktion zunehmends normalisiert und nach sorfältiger labordiagnostischer Verlaufsbeobachtung die Schilddrüsenmedikamente ausgeschlichen werden können.
Eine umfassende funktionelle Diagnostik mit Hilfe der Biologischen Medizin ermöglicht eine zielgerichtete Therapie nicht nur der Schilddrüsenunterfunktion, sondern auch der wesentlichen Stoffwechselblockaden einschließlich chronischer Erregerlasten, Schwermetallbelastungen, Störherden, Darmfunktionsstörungen, Unverträglichkeitsreaktionen.
Weitere Informationen zu den beiden Team-Playern der Schilddrüse: Stresshormone und Sexualhormone.
Stand: 17/08/13 -dn