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Jeder zweite europäische Bürger setzt auf Komplementär- und Alternativ-Medizin

Es wäre doch sehr erfreulich, wenn sich neben der klassischen Schulmedizin die Alternativ-Medizin besser durchsetzen könnte!

So schrieb das Ärzteblatt letzte Woche, daß die alternativmedizinischen Angebote in verschiedenen europäischen Ländern für die Versorgung unterschiedlich wichtig sind. In ganz Europa ist aber die Forschung zu Komplementär- und Alternativ-Medizin (CAM) stark vernachlässigt. Das berichten Wissenschaftler des EU-Projektes „Roadmap for European CAM Research” (CAMbrella) nach dreijähriger Arbeit. Die CAMbrella-Gruppe fordert, ein koordiniertes gesamteuropäisches Vorgehen um das Wissen über dieses Medizingebiet zu verbessern.

Die Wissenschaftler stellten fest, daß jeder zweite europäische Bürger auf Komplementär- und Alternativ-Medizin setzt.

„Die Bürger sind der Motor für Komplementär- und Alternativ-Medizin. Ihre Bedürfnisse und Meinungen sind die Schlüsselpriorität. Wir müssen die Interessen der europäischen Bürger besser kennen und sie in der Forschung stärker berücksichtigen” sagte der Projektkoordinator

Wolfgang Weidenhammer vom Kompetenzzentrum für Komplementärmedizin und Naturheilkunde des Klinikums re.d. Isar der TU München

Laut den Untersuchungen der CAMbrella-Gruppe gibt es in Europa mehr als 150.000 Ärzte mit einer Zusatzqualifikation in Komple­mentär- und Alternativ-Medizin und mehr als 180.000 nicht-ärztliche Therapeuten. Das bedeutet, dass etwa 65 CAM-Anbieter pro 100.000 Einwohner praktizieren. Zum Vergleich: Europaweit versorgen 95 Ärzten 100.000 Einwohner. Allerdings unterscheiden sich die gesetzlichen Rahmenbedingungen und die Versorgungsstrukturen in den 39 europäischen Ländern stark voneinander.

Verwertbares Wissen über die Verbreitung von Komple­mentär- und Alternativ-Medizin als Medizindienstleistung ist laut der Studie „nicht vorhanden”. Weder seien in den meisten europäischen Ländern bisher die Bedürfnisse der Bürger untersucht worden, noch gebe es gesichertes Wissen über die Situation der Anbieter.

Die CAMbrella-Gruppe fordert die EU daher auf, europäische CAM- Forschungs­programme und –initiativen einzurichten. „Wenn Komple­mentär- und Alternativ-Medizin ein Teil der Lösung der Probleme im Gesundheitssystem sein soll, die in den kommenden Jahren auf uns zukommen, müssen wir dringend zuverlässige Informationen über Wirksamkeit, Sicherheit und Kosten in den realen Versorgungsbedingungen sammeln und analysieren”, sagte

Benno Brinkhaus vom Institut für Sozialmedizin, Epidemiologie und Gesundheitsökonomie an der Charité - Universitätsmedizin Berlin und Leiter der Arbeitsgruppe Roadmap.

Quelle: Metabolic Balance (Dr. med. Wolf Funfack)