CFS, in den USA auch als CFIDS (chronic fatigue immune dysfunction syndrome) und in England als ME (myalgic encephalomyelitis) bezeichnet, ist eine chronische Erkrankung mit ungeklärtem Entstehungsmechanismus. Derzeit geht man davon aus, dass bis zu 80% der Fälle postinfektiöse Fatigue-Formen sind, bei der in vor allem Viren der Herpes-Gruppe als Auslöser in Frage kommen (EBV=Eppstein Barr Virus, CMV=Cytomegalievirus, HHV6). Der Beginn ist nicht immer akut mit grippaler Symptomatik, sondern nicht selten schleichend mit allmählicher Zunahme der Symptomatik.
Der Verlust mentaler, psychischer und physischer Leistungsfähigkeit ist Ausdruck der zentralen Fatigue:
sind ihre Begleiterscheinungen. Häufig ist CFS auch mit
verbunden. Die Zahl der CFS Patienten in Deutschland ist unbekannt, neue Schätzungen gehen von einer Häufigkeit von 1,5% aus.
Vorhanden sein müssen das Hauptsymptom, sowie das gleichzeitige Vorkommen von 4 oder mehr der Zusatzsymptome (nach Fukuda) die während mehr als 6 Krankheitsmonate persistierend (bleibend) oder rezidivierend (wiederholend) nebeneinander bestanden haben müssen, und der Erschöpfung nicht voraus gegangen sein dürfen. Es handelt sich um eine Erschöpfung, die sich durch Ruhe nicht bessert und die Lebensqualität erheblich einschränkt. Krankheiten, die diese Symptome ebenfalls hervorrufen können, müssen sicher ausgeschlossen sein.
Diese CDC-Kriterien sind die am weitesten verbreiteten, aber es existieren noch andere wie z. B. die kanadischen Kriterien, welche ein differenziertes klinisches Instrument zur DiagnosesteIlung der CFS darstellen.
Die Erschöpfung ist bei allen Diagnose-Methoden immer das Hauptkriterium. Die Ursachen des chronischen Erschöpfungssyndroms sind bis heute nicht eindeutig geklärt.
Symptome:
Folgende 5 Formen der Fatigue werden zusätzlich bei www.cfs-center.de beschrieben:
In der Forschung wurden inzwischen aber doch eine Reihe von CFS-typischen Normabweichungen festgestellt, die unterschiedliche Körpersysteme betreffen.
Einheitlicher messbar als immunologische Auffälligkeiten sind Störungen der neuroendokrinen Stressachse:
Online-Check Hormonbalance:
Chronischer Stress verändert nachhaltig die Aktivität der Stresshormonachse (CRH/ACTH/Cortisol), ebenso die Balance der monaminergen Hirnzentren.
Während in der akuten Stresssituation Cortisol und die Monoamine Noradrenalin, Adrenalin, Dopamin und Serotonin kurzfristig ansteigen, kann anhaltender Stress zum Dauer-Hypercortisolismus (Major Depression) oder auch zur Deaktivierung der HVL-NNR-Achse und Hypocortisolismus führen.
Die Aktivität der Monoamine fällt unter Dauerstress immer mehr ab, zuerst Serotonin, gefolgt von Adrenalin und Noradrenalin bis zum Dopamin.
verminderte mitochondriale Energieproduktion (auch als Mitochondriopathie bezeichnet):
Die intensive Analyse genetischer Auffälligkeiten bei CFS-Betroffenen (Genexpression und Genpolymorphismen) hat gezeigt, dass Polymorphismen regulatorische Gene des neuroendokrinen Netzwerkes ca. 75% des CFS-Risikos ausmachen.
Neuro- und Hormonregulation ( Serotonin-, Glutamat-, Cortisol- und DHEA-Regulation ) Dopaminmangel
Die Pathogenese des CFS ist nach aktuellem Wissensstand am ehesten in folgendem Modell zusammenzufassen:
Bei Personen mit entsprechender genetischer Disposition (Neuroregulation, Stresshormonsystem und Entzündungsmechanismen) führt übermäßige Einwirkung (Dauer, Intensität, Komplexität) von Stressoren unterschiedlichster Art (anhaltender physischer, psychischer, mentaler Stress, Schlafmangel, Infektionen, Chemikalien, Umweltstressoren, metabolischer Stress, Fehlernährung, Rauchen, etc.) zu persistierenden Gesundheitsstörungen, bei denen die zentrale Fatigue an erster Stelle steht. Das komplexe Zusammenwirken von oxidativem Stress (ROS, NOS), Entzündungsreaktionen auf die Stressoren, zunehmendem toxischen Energiedefizit (Mitochondriopathie) und neuroendokriner Destabilisierung, bewirkt vor allem eine anhaltende Insuffizienz der hormonellen (CRH, Cortisol) und neuralen (Serotonin, Noradrenalin) Stressachsen. Entzündungsfaktoren, Serotonindefizit und mangelhafte Energieproduktion sind die Auslöser des CFS.
Quellen: Spezialklinik Neukirchen, Dr. rer. nat. G. Ionescu, cfs-center.de