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Pyrrolurie - Symptome, Behandlung, Diagnostik von Kryptopyrrol im Urin

Als Pyrrole (auch Malvenfaktor oder Indol genannt) bezeichnet man die Bausteine des roten Blutfarbstoffes Hämoglobin. Bei einem gesunden und vitalen Stoffwechsel fallen diese als Abbauprodukte des Eiweißstoffwechsels an. Obwohl sich Pyrrole in erhöhten Mengen toxisch auf den menschlichen Körper auswirken, sind sie doch in ihrer für einen gesunden Körper normalen, geringen Anzahl notwendig. Die Ausscheidung der verbrauchten Pyrrole erfolgt über die Galle, wobei diese zu einem Komplex mehrerer Pyrrole verbunden werden. Schließlich entledigt sich der Körper dieser umgewandelten Abfallprodukte über den Darm.

Wenn man dagegen den Stoffwechsel eines Menschen betrachtet, der unter Pyrrolurie leidet, findet man jedoch eine weitaus erhöhte Anzahl der Pyrrole. Daraus resultiert eine Überlastung der Galle, die mit der Verarbeitung dieser Stoffe nicht hinterher kommt. Das hat zur Folge, dass nun zunehmend die Nieren den Abbau der überschüssigen Pyrrole übernehmen. Hierzu werden die giftigen Pyrrole an das Spurenelement Zink und Vitamin B6 gekoppelt (Chelatbildung), wodurch sich die toxische Wirkung auflöst. Jedoch gehen durch diesen Vorgang die wichtigen Mikronährstoffe verloren. Der Chelatkomplex, der als Kryptopyrrol bezeichnet wird, verläßt den Körper über die Niere. Durch eine Harnanalyse kann die Pyrrolurie diagnostiziert werden.

Folgen der Pyrrolurie (KPU / HPU)

Der Verlust von Zink und Vitamin B6 ist ein schwerwiegendes Problem für den menschlichen Stoffwechsel. Doch nicht nur der Stoffwechsel leidet unter diesem Mangel, sondern auch psychische und psychosomatische Störungen können die Folge sein.\ Der Mangel wird ebenso wie Lernschwierigkeiten auch für das Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom und Hyperaktivität (ADS/ADHS) mit verantwortlich gemacht. Mit diesem Beschwerdebild fragen immer mehr Eltern mit ihren “Problemkindern” den Arzt um medizinischen Rat. Zu häufig werden diese Kinder als hyperaktiv eingestuft und entsprechend dieser Diagnose therapiert. Eine wichtige Beobachtung ist, dass Stresssituationen, Leistungsdruck sowie Misserfolge die Symptome verstärken und Angstzustände die Folge sein können.

Etwa 10% der Bevölkerung weisen eine enzymatische Störung im Metabolismus des Häm auf, die unter normalen Lebensbedingungen jedoch soweit ausgeglichen werden kann, dass der Patient symptomfrei ist. Unter Stresseinwirkung kann die Stoffwechselleistung aus der Balance geraten und sich unter verschiednen, teilweise verwirrenden Symptomen zeigen.

Krankheitsbilder bei Pyrrolurie im Überblick

•    HWS Syndrom\ •    Chronische Verläufe von Viruserkrankungen meist aus der Herpesgruppe,\ •    Kinderkrankheiten (typisch) Polypen, Zöliakie\ •    ADS, ADHS\ •    Psychische Erkrankungen, Depression, Psychosen, Psychosomatische Beschwerden\ •    Mykosen (Pilze) und Parasiten im Körper\ •    Multiorganerkrankungen (Patienten mit Multiorganerkrankungen, die diagnostisch nicht abgeklärt werden konnten)\ •    MCS, (Multiple Chemikalien Sensibilität), Vergiftungen mit Schwermetallen

Pyrrolurie-Symptome bei Mangel an Vitamin B6

Mangel an Vitamin B6 ist unter anderem verantwortlich für Beeinträchtigungen des Kurzzeit- und Ultrakurzzeitgedächtnis. Patienten mit vermehrter Ausscheidung von Kryptopyrrol haben deshalb Schwierigkeiten, sich Namen zu merken, die sie nur gehört haben und erinnern sich kaum an Träume (typisches Erkennungsmerkmal), sie verlegen Dinge und sind ständig am Suchen. Ebenso vergessen sie, was sie eben tun wollten (room to room memory).

Mögliche Symptome sind morgendliche Übelkeit, Schwindel, Milzvergrößerung, gestörte Neubildung von Blutzucker.\ Wird vermehrt Kryptopyrrol ausgeschieden spüren Patienten nicht selten, dass es ihnen als Vegetarier besser geht, weil Eiweißabbau Vitamin B6 erfordert.

Pyrrolurie-Symptome bei Zinkmangel

Zinkmangel kann sich in Form von weißen Flecken auf den Nägeln äußern, die außerdem hell und oft dünn und brüchig sind, haben starke Rillen haben. Zinkarme Kinder mögen kein Gemüse (weil sie es aufgrund von Geruchs- und Geschmacksstörungen nicht schmecken, essen lieber Süßes).

Es besteht Anfälligkeit für Infekte und häufige Oberbauchschmerzen, ebenso werden Haarausfall und Verstopfung begünstigt.\ Die Symptome entstehen vor allem bei Stress, wobei Kryptopyrrolpatienten sehr stressempfindlich sind und vieles als Stress erleben, was andere Menschen gar nicht als solchen wahrnehmen. Jeder Stress vermindert auf diese Weise die Zinkverfügbarkeit.

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Allgemeine Hinweise in der Labordiagnostik bei Pyrrolurie

Lymphozyten und Eosinophile (Anämie),\ hohe Transaminasen (Leberfunktionswerte)\ niedriges Vitamin B6 und Zink bei der Blutuntersuchung, (Serumanalysen sind jedoch nicht aussagekräftig, denn Zinkmangel sollte intrazellulär mittels Vollblutanalyse nachgewiesen werden)

Therapie der Pyrrolurie

Verschiedene Therapeuten, (Kuklinski und Mitarbeiter) berichten über zum Teil dramatische Therapieerfolge durch Substitution von Zink, Vitamin B6 und Mangan. Diese positiven Therapieerfahrungen sind in der schulmedizinischen Literatur bislang leider kaum dokumentiert.

Während Patienten mit ADS durch Substitution von Vitamin B6, Zink und anderen Nährstoffen gut ansprechen, reagieren Patienten mit einer ADHS-Symptomatik nicht selten gegenteilig: Vitamin B6 und Zink können bereits bestehende Bewegungsstörungen und Hirnleistungsstörungen verschlimmern oder erst hervorrufen. Hierzu bemerkt Dr. Kuklinski: „Wird Zink gegeben, wird der Glutamatrezeptor aktiviert. Die Kinder rasten aus, so dass hier eine absolute Zink-Unverträglichkeit bestehen kann. Wenn Hirnleistungs- oder muskuläre Störungen, motorische oder psychische Auffälligkeiten vorliegen, sollte man an chronisch persistierende Infekte in Verbindung mit Mitochondriopathie Nitrostress zu denken.“ Therapeutisch kann es deshalb sehr wichtig sein, auch eine Mitochondriopathie und Nitrostress abzuklären.

HPU-Test / KPU-Test

Durch den Nachweis einer erhöhten Ausscheidung von Kryptopyrrol im Urin kann sie mit hoher Zuverlässigkeit als Pyrrolurie diagnostiziert werden. Erhöhte Urobilinogen-Konzentrationen im Urin können sich messtechnisch störend auswirken und sollten berücksichtigt werden.

Vier Tage bis eine Woche vor der Messung dürfen keine größeren Mengen an Vitalstoffen, insbesondere B-Vitaminen (z.B. durch Vitaminsäfte und Zinkpräparate) aufgenommen werden, damit Messstörungen vermieden werden. Die Urinabgabe sollte kurz kurz vor dem Postversand erfolgen. Die Proben werden unter Lichtschutz und mit Ascorbinsäure als Stabilisator transportiert. Beim Versand sollte darauf geachtet werden, dass die Postlaufzeit möglichst kurz gehalten wird (nicht freitags versenden). Weil sich die Pyrrolurie stressabhängig ausbildet, sollte auch der Zeitpunkt der Messung gut gewählt werden, am besten in einer Woche mit typischer Stressbelastung und entsprechender Symptomausprägung.

Oft wird die Frage gestellt nach dem Unterschied zwischen dem KPU- und HPU-Test. Beide Verfahren messen die gleiche Stoffwechselstörung des Menschen im Urin mit einer hohen Übereinstimmung. Dr. Kamsteeg von der KEAC schreibt dazu:

Zitat: “Die Kryptopyrrolbestimmung weicht geringfügig von einer HPU-Bestimmung ab. Generell gilt: Wenn jemand bei einem Kryptopyrroltest einen hohen Wert erzielt, ist ein positiver HPU-Test zu erwarten. Bei einem KPU-Wert von 0,27 ist ein HPU-Test nicht mehr erforderlich. Umgekehrt kann jemand mit einem HPU-Wert von 1,2mcmol/l bei einem KPU-Test dennoch negative Werte haben. Die Tests messen Störungen bei einander ähnlichen Prozessen, sind jedoch nicht identisch. Die Korrelation zwischen beiden Tests, gemessen von Dr. Tapan Audhya, beträgt 0,92 (1 ist das Maximum). Es besteht also im Allgemeinen eine starke Übereinstimmung zwischen den Werten, die man beim HPU-Test und dem Kryptopyrroltest erhält.”

Es bestehen keine verlässlichen Aussagen, ob der HPU-Test exakter ist oder nicht. Auch ist bekannt, daß die Höhe des KPU- bzw. KPU-Spiegels im Urin nicht unbedingt mit der Stärke der Symptome übereinstimmt. Zudem gibt es unterschiedliche Ausscheidungsverläufe über den Tag: Vor allem chronisch Kranke haben nicht selten einen relativ niedrigen Morgenurinwert und einen hohen 24h-Sammelurinwert. In Zweifelsfällen sollte der 24-Sammelurin zur Diagnostik gewählt werden.

Hier erfahren Sie mehr über den KPU-Test