Als Blähungen bezeichnet man die verstärkte Entwicklung von Gasen im Darmtrakt. Diese machen sich entweder durch ihr Entweichen aus dem After, ein Druck – und Völlegefühl im Oberbauch oder aber durch einen Blähbauch bemerkbar. Die meisten Menschen empfinden Blähungen als höchst unangenehm und insbesondere das Entweichen der Gase, die Flatulenz oder der „Furz”, ist vielen Menschen peinlich. Früher hingegen galt dies als Kompliment für den Gastgeber und den Koch bzw. die Köchin. Martin Luther selbst wurde - fälschlich allerdings, wie sich später herausstellte - das berühmte Zitat „Warum rülpset und furzet ihr nicht? Hat es euch nicht geschmacket?” zugeschrieben1.
Gas im Darm ist völlig normal und bei jedem Menschen vorzufinden. Allein schon durch die Luft, die wir beim Kauen und Schlucken in den Magen mit aufnehmen, kommt es zu Luft im Darm. Außerdem essen wir viele Nahrungsmittel, welche Luft beinhalten, beispielsweise Hülsenfrüchte, die innen hohl sind. Der Darm selber produziert bei der Verwertung unserer Nahrung allerdings den Großteil der Gase, wobei Kohlenstoffdioxid den größten Teil davon einnimmt. Ein Teil davon gelangt ins Blut und wird ausgeatmet, der Rest bleibt im Darm und wird durch den Anus hinausbefördert. Bis zu 20 Mal am Tag passiert dies ganz natürlich und unbedenklich. Die Abgase, welche dem menschlichen Körper entweichen, bestehen überwiegend aus Methan, Wasserstoff, Stickstoff, Kohlenstoffdioxid und Schwefelstoffverbindungen – sie einzuatmen ist überdies unratsam, denn es sind Abgase des Körpers, die unbearbeitet nicht zur Wiederverwertung gedacht sind.
Entweichen die Gase nicht dem Darm, spricht man nicht von Flatulenz, sondern von Meteorismus. Hier sammeln sich die Gase meistens im Dickdarm.
Grundsätzlich ist das Entweichen der Gase ein natürliches Abgassystem unseres Körpers. Schädlich sind Blähungen an sich nicht, sie können allerdings als Symptom eines Schadens, beispielsweise der Darmflora, auftreten. Dies äußert sich meistens durch häufigeres Auftreten des Entweichens: ist man mehr als 20 Mal am Tag bedrängt zu „pupsen”, so deutet dies auf eine übermäßige Gasproduktion im Darm hin. Dies ist nicht zwangsläufig als schlimmes Zeichen zu werten, bei manchen Menschen ist es beispielsweise genetisch bedingt, dennoch sollte man den Ursachen auf den Grund gehen. Dabei gilt es zu unterscheiden zwischen a) funktionellen Blähungen, die kurzzeitig auftreten und eine bestimmte Funktion, nämlich das übermäßig produzierte Gas zu entsorgen, besitzen und b) Blähungen, die auf Grunderkrankungen hinweisen.
Sie können unter anderem auftreten, wenn Nahrung zu hastig verzehrt, dabei viel geredet, oder viele kohlensäurehaltige Getränke aufgenommen wurden. Verantwortlich können allerdings auch stark blähende Speisen sein, wie Zwiebeln, Hülsenfrüchte oder auch Kohl. Überhaupt begünstigt pflanzliche Ernährung die Bildung von Gasen, was jedoch nicht bedeutet, dass sie ungesund ist; fetthaltige Ernährung im Allgemeinen und zu starke Würzung können genauso der Auslöser von anschließend auftretenden Blähungen sein. Vegetarier zu sein bedeutet also nicht zwangsläufig, dauerhaft mit Blähungen konfrontiert zu sein, sondern lediglich, eine stärkere Affinität dafür zu entwickeln; ein Manko, welches man durch ausgewogene Ernährung und den Verzicht von übermäßiger Würze allerdings gut kompensieren kann. Luft kann auch durch das Kauen eines Kaugummis in die Speiseröhre gelangen und landet dann im Darm, wo sie sich aufstaut. Entstehen hierdurch Blähungen, so ist dies zwar unangenehm, medizinisch jedoch in den meisten Fällen unbedenklich. Der Körper kann diese Gase problemlos entsorgen und nimmt keinen dauerhaften Schaden davon. Blähungen können allerdings auch aufgrund einer Allergie oder Nahrungsmittelunverträglichkeit, beispielsweise einer Fruktoseintoleranz, auftreten. Genauso können übermäßiger Zuckerkonsum, ballaststoffreiche Ernährung, zu viele Getreideprodukte oder zu viel Eiweiß, falsche Lebensmittelkombinationen oder Medikamente als Auslöser fungieren.
Erst, wenn die Blähungen über einen längeren Zeitraum anhalten und keine Grunderkrankung vorliegt, spricht man von funktionellen Blähungen. Den Grund hierfür findet man gewöhnlich in einer gestörten Darmflora(Hyperlink!). Liegt hier ein Ungleichgewicht der Bakterien vor, so kommt es zur Entstehung schädlicher Gase, welche der Körper absorbieren muss, um gesund zu bleiben und sein Immunsystem aufrecht zu erhalten. Die Gründe für ein Ungleichgewicht der Darmflora können vielerlei sein, von den Folgen einer Behandlung mit Antibiotika bis hin zu psychischem Stress oder auch Erkrankungen(s.u.) kann sich vieles auf die Darmflora auswirken.
Während funktionelle Blähungen zwar ungesund, in der überwiegenden Zahl der Fälle allerdings unbedenklich sind, können Blähungen auch Symptom einer ernsthaften Erkrankung sein. Daher ist es wichtig, Blähungen nicht grundsätzlich auf die leichte Schulter zu nehmen, sondern besonders im Falle von übermäßigem Auftreten die Ursache zu ermitteln, um Schlimmeres auszuschließen. Im Folgenden soll auf mögliche Erkrankungen eingegangen werden, die die Ursache der Blähungen darstellen könnten.
Eine Leberschwäche kann sich durch Blähungen bemerkbar machen. Besonders dann, wenn zusätzlich noch Kopfschmerzen und/oder Müdigkeit auftritt, sollte die Leber untersucht werden.
Auch eine chronische Bauchspeicheldrüsenentzündung kann der Grund für Blähungen sein. Achten sie hierbei auf Schmerzen im Oberbauch, die auch in den Rücken ausstrahlen können, Übelkeit, Brechreiz und eine gestiegene Unverträglichkeit von fetten Speisen. Liegen mehrere dieser Symptome vor, sollte ein Arzt aufgesucht werden.
Ebenfalls kann es durch Darmerkrankungen, wie eine bakterielle Überwucherung des Dünndarms oder das Kurzdarmsyndrom zu Blähungen kommen. Während erstere mit Fettstuhl, Überblähung, Schmerzen und Blutarmut einhergeht, tritt zweiteres meistens durch eine operative oder angeborene Kürzung des Dünndarms ein und ist somit relativ leicht identifizierbar. Auch Entzündungen des Darmes oder ein Reizdarm können, müssen aber nicht mit Blähungen einhergehen. Sie können auch daher rühren, dass der Körper unfähig ist, bestimmte Substanzen zu spalten; man spricht dann von einer Malabsorption.
In seltenen Fällen sind Blähungen auch ein Indiz für eine Herzinsuffizienz. Allerdings sind sie hierfür nur selten das auffälligste Symptom, viel eher sollten sie hierbei auf Schmerzen oder Stechen in der Brust achten.
All diese Grunderkrankungen zeigen, dass Blähungen zwar für gewöhnlich harmlos sind, es aber nicht sein müssen. Während übermäßige Panik also meistens fehl am Platz ist, sollte man bei einer übermäßigen Gasentwicklung im Darm aufmerksam auf sonstige mögliche Symptome einer schwereren Erkrankung achten und die Blähungen im Auge behalten.
Zunächst sollten sie sich die Frage stellen, was der Auslöser für ihre Blähungen ist. Liegt die normale Abgasentwertung ihnen zu Grunde, sollten sie der Luft ihren Raum lassen und sie hinausbefördern.
Wenn ihre Blähungen mit ihrer Ernährung zusammen hängen, was auf die vielen genannten Beispiele zurückgehen kann, so kann eine Ernährungsumstellung zu einer verminderten Gasentwicklung beitragen. Ernähren sie sich ausgewogen und treiben sie regelmäßig Sport. Ebenfalls sollten sie auf ihre Essgewohnheiten achten: Vermeiden sie hektisches Essen, Reden während des Kauens, zu wenig Kauen und nächtliches Essen. Ein Ernährungs–Tagebuch kann hilfreich sein, um aufzuzeigen, welche Speisen mit ihren Blähungen zusammenhängen – ein Umstieg ist dann meistens empfehlenswert.
Wenn sie unter funktionellen Blähungen leiden, so sollten sie ihre Darmflora aufbauen(Hyperlink!). Am sinnvollsten ist in diesem Fall ein Besuch beim Arzt, welcher dann weitere Schritte mit ihnen bespricht.
Vermuten sie, dass sie unter einer der genannten Grunderkrankungen leiden, sollten sie ebenfalls vor allem anderen einen Arztbesuch in Betracht ziehen.
Was tut der Arzt gegen Blähungen?
Wie bereits dargelegt, können sie selber viel gegen die meisten Arten von Blähungen tun. Reicht dies nicht aus, kann ihnen der Arzt Medikamente verschreiben, die bei der Zersetzung der Nährstoffe hilfreich sein können und so die Gasentwicklung ausbremsen.
Hilft dies nichts, so kann eine Darmreinigung und anschließender Aufbau der Darmflora mit Probiotika hilfreich sein. Wichtig ist hierbei, dass sie sich genau an die Anweisungen des Arztes handeln.
Liegt ihren Blähungen eine Grunderkrankung zu Grunde, besprechen sie am besten direkt mit ihrem Arzt die nächsten Schritte.
Quellen:
http://www.apotheken-umschau.de/blaehungen
http://www.gegen-blaehungen.de/2012/02/die-haufigsten-ursachen-fur-blahungen/
http://www.reizdarm.net/blaehungen/blaehungen.htm
http://www.reizdarm.net/blaehungen/blaehungen-ursachen.htm
http://www.apotheken-umschau.de/Darm/Blaehungen-Luft-im-Bauch-Ursachen-107563_3.html
http://www.zentrum-der-gesundheit.de/blaehungen.html
http://www.gesundheitsberatung.de/verdauungsprobleme-index.html?gclid=CIDHwIzk7LUCFQLwzAodVwkARg