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Magengeschwür - Ursachen und Behandlung

Magengeschwür

Was ist ein Magengeschwür?

Ein Magengeschwür ist grundsätzlich ein Schaden oder eine Verletzung der Magenschleimhaut und tritt oft in Folge einer Magenschleimhautentzündung auf. Häufig ist der Auslöser das Bakterium Helicobacter pylori. Magengeschwüre nennt man in der medizinischen Fachsprache Ulcus ventriculi. Jährlich erkranken zwischen 50.000 und 100.000 Menschen in Deutschland daran, wobei der überwiegende Teil davon das 50. Lebensjahr bereits überschritten hat.

Eine Sonderform ist das Zwölffingerdarmgeschwür, das eng verwandt mit dem normalen Magengeschwür ist, sich jedoch im benachbarten Zwölffingerdarm abspielt,was unter Umständen eine andere Herangehensweise bei der Therapie erfordert. Es tritt dreimal so häufig auf wie das „reguläre” Magengeschwür.

Was passiert bei Magengeschwüren?

Die Magenschleimhaut ist an der Innenseite des Magens zu finden und schützt die tieferen Schichten der Magenwand vor der aggressiven Magensäure, die auch Magensaft genannt wird und zur Verdauung notwendig ist. Ist diese Schleimhaut beschädigt oder verletzt, so spricht man von einem Magengeschwür. Dieses kann sich an der Oberfläche der Schleimhaut befinden, allerdings auch bis in die tieferen Schichten des Magens hinein reichen, wo sich seine Muskeln befinden.

Man spricht dann oft von einem Missverhältnis der schützenden Faktoren und der Magensäure. Damit meint man, dass sich entweder zu viel Magensäure oder aber zu wenig Schutzfaktoren im Magen befinden – unter Schutzfaktoren versteht man die ausreichende Durchblutung der Magenschleimhaut und eine ausreichende Dicke der Schleimschicht. Neben dem Überschuss an Magensäure kann auch eine (chronische) Entzündung das Gleichgewicht zerstören.

Die Folge des Ungleichgewichts ist zunächst eine Magenschleimhautentzündung, die dann als Grundlage für eine Verletzung fungiert: das Magengeschwür. Zunächst ist in der Regel nur die obere Schleimhaut davon betroffen, in diesem Fall spricht man von einer Erosion; wird das Geschwür jedoch nicht behandelt, kann es sich auch in tiefere Schichten vordringen.

Welche Ursachen kann ein Magengeschwür haben?

Lange Zeit ging man davon aus, dass der alleinige Grund für Magengeschwüre Stress des betroffen Patienten oder einfach die Überproduktion von Magensäure sei. Seit 1982 ist diese Annahme jedoch widerlegt: die häufigste Ursache für ein Magengeschwür ist eine Infektion des Bakteriums Helicobacter pylori (etwa 75%!). Tatsächlich haben Stress und eine Überproduktion von Magensäure eine verstärkende, manchmal auch initiierende Wirkung für Magengeschwüre, die Ursache sind sie jedoch fast nie. Das besagte Bakterium löst in aller Regel zunächst eine (in manchen Fällen chronische) Magenschleimhautentzündung aus, welche die oben beschriebenen Stadien durchläuft – das ist allerdings nicht zwingend der Fall. Auch etwa die Hälfte der von Magenschleimhautentzündung verschonten Gesellschaft trägt den Keim in sich. Dennoch ist der direkte Zusammenhang nicht von der Hand zu weisen. Man geht davon aus, dass die alleinige Besiedlung des Magens mit dem Keim nicht zu einem Ausbruch der Entzündung ausreicht; erst wenn andere begünstigende Faktoren hinzukommen, welche eine Schwächung der alkalischen Magenschleimhaut zur Folge haben, kann die Entzündung eintreten. Das kann unter anderem eine längerfristige starke Einnahme von entzündungshemmenden Medikamenten wie Diclofenac, Aspirin oder Ibuprofen sein, die die Magenschleimhaut belasten – in der Fachsprache nennt man sie zusammenfassend NSAR (Nichtsteroidale Antirheumatika). Besonders in einer Kombination mit Cortisol oder Corticosteroiden steigt die Wahrscheinlichkeit einer Magenschleimhautentzündung exponentiell an.

Auch Alkohol – und Tabakkonsum belasten die Magenschleimhaut und können so langfristig ein Geschwür begünstigen. Ebenso sollte man Stress und allgemeine psychische Belastungen nicht vergessen – es heißt nicht umsonst, dass einem etwas „auf den Magen schlägt”.

In selteneren Fällen können auch das Zollinger–Ellison–Syndrom, eine Regulationsstörung der Nebenschilddrüse oder angeborene Anomalien sein.

Überdies hinaus kann eine genetische Veranlagung ein Magengeschwür begünstigen, muss allerdings nicht zwangsläufig dazu führen.

Durch welche Symptome macht sich ein Magengeschwür bemerkbar?

Der Magen befindet sich im Oberbauch, dementsprechend weisen Schmerzen dort oft auf eine Fehlfunktion und gegebenenfalls auf ein Magengeschwür hin. Die Schmerzen können jedoch auch in den Unterbauch, den Rücken und sogar ins Brustbein ausstrahlen. Ereignen sich die Schmerzen nach der Nahrungszufuhr, ist dies meistens ein Indiz für ein Magengeschwür – treten sie auch bei leerem Magen auf, ist dies oft ein Indiz für ein Zwölffingerdarmgeschwür.

Charakteristisch ist ebenso der eintretende Schmerz bei der Einnahme von Kaffee, fettreicher Nahrung, hochprozentigem Alkohol, kohlensäurehaltigen Getränken und Zitrusfrüchten – besonders in Kombination kann es bei einem vorhandenen Magengeschwür zu stärkeren Schmerzen kommen. Die Stärke des Schmerzes mit Blick auf das Reizvermögen einer Speise können ein Indikator für den Grad der Entzündung oder des Geschwürs sein. Es gilt zu beachten, dass die Verträglichkeit einer jeweiligen Speise abhängig vom einzelnen Patienten ist.

Auch ein Druckgefühl im Magen kann auf ein Magengeschwür hinweisen, ebenso wie der Stuhl des Patienten: durch Blutergüsse im Magen verfärbt sich dieser oft dunkel, der sogenannte „Teerstuhl” entsteht. In besonders schweren Fällen kann es auch zum Erbrechen von Blut kommen. Erbrechen ohne Blutgehalt oder Gewichtsverlust können ebenso Indikatoren für ein Magengeschwür sein.

In manchen Fällen kann ein Magengeschwür jedoch auch symptomfrei verlaufen.

Sind Magengeschwüre gefährlich?

Eine pauschale Antwort auf diese Frage ist nicht möglich. Grundsätzlich sind Magengeschwüre nicht bedrohlich, sollten allerdings behandelt werden, denn sie können zu schwereren Komplikationen führen oder aber auch auf eine schwerere Erkrankung hinweisen. In jedem Fall hängt die Frage nach der Gefahr eines Magengeschwürs von mehreren Faktoren ab: der Schwere des Geschwürs, der Stärke des Immunsystems des Betroffenen, des Vorhandenseins anderer Erkrankungen oder aber auch nach dem Erstreckungszeitraum der Erkrankung.

Ein Magengeschwür kann völlig harmlos verlaufen. Eine Störung des Gleichgewichts im Magen kann relativ unbemerkt verlaufen, selbst, wenn es zu einem Geschwür kommt. Dieses kann bei einer gesunden Ernährung, mit Absetzen bestimmter schädigender Faktoren oder auch durch die Kraft des Immunsystems wieder von selbst verheilen – das ist sogar recht häufig der Fall.

Dennoch kann ein Magengeschwür, besonders unbehandelt, schwerere Komplikationen zur Folge haben. Zum einen kann es zu Blutungen kommen, die über den „Teerstuhl” hinaus drastische Folgen wie Blutarmut oder in schwerwiegenden Fällen einen Schock mit sich bringen. Es gilt allerdings zu bemerken, dass derwiegend schwere Folgen kaum unbemerkt vom Patienten bleiben. Sie können sich beispielsweise durch das Erbrechen von Blut ankündigen.

Der schlimmstmögliche Fall ist der Durchbruch des Magens: dabei hat sich die Magensäure durch alle Schichten durchgesetzt und kann, zusammen mit dem übrigen Mageninhalt, nun in die Bauchhöhle gelangen und dort schwere Entzündung, unter anderem des Bauchfells, mit sich bringen – letztere kann lebensbedrohlich verlaufen.

Was kann ich gegen Magengeschwüre tun?

Sie sollten zunächst überprüfen, ob sie zu einer erhöhten Risikogruppe gehören: dazu zählen unter anderem Männer und insbesondere Männer ab dem

  1. Lebensjahr, Raucher, Alkoholiker, Menschen mit der Blutgruppe AB0 und starke Kaffee–Trinker. Ebenfalls wichtig ist die Frage, ob ihr Magen grundsätzlich empfindlich ist oder nicht – bekommen ihnen scharfe Speisen gut? Sind sie häufig von Übelkeit betroffen? Haben sie eine Nahrungsmittelunverträglichkeit?

Diese Fragen können helfen, eventuelle Maßnahmen zur Vorbeugung eines Magengeschwürs hinsichtlich ihrer Notwendigkeit abzuschätzen. Grundsätzlich gilt: reduzieren sie stark gewürzte sowie sehr heiße oder sehr kalte Speisen. Ebenso sollten sie maßvoll mit hochprozentigem Alkohol oder aber zu großen Mengen an Kaffee umgehen. Vermeiden sie, wenn möglich, Stress. Entspannungsübungen oder Sport können hierbei hilfreich sein.

Sind sie bereits betroffen von einem Magengeschwür oder einer Magenschleimhautentzündung, sollten sie auf eine fettarme Ernährung, welche keine große Belastung für den Magen darstellt, achten. Knäckebrot, Salzstangen und Kamillentee belasten den Magen nicht und letzterer kann sogar zur Beruhigung und Desinfektion beitragen. In aller Regel sollte das Geschwür dann innerhalb weniger Tage zurückgehen und sie können (vorsichtig!) wieder zu regulärer Ernährung übergehen. Es kann jedoch nicht schaden, zukünftig mehr auf die Vermeidung von belastendem Essen zu achten. Vermeiden sollten sie die Einnahme von NSAR (s.o.), um die Entzündung zu hemmen: damit belasten sie ihren Magen nur zusätzlich. Ebenfalls grundsätzlich: achten sie darauf, was sie vertragen und was nicht – letzteres lassen sie weg.

Was kann der Arzt gegen Magengeschwüre tun?

Der Arzt kann im Notfall viel gegen Magengeschwüre tun, oft ist dies jedoch gar nicht nötig. Viele Magengeschwüre verheilen von selbst und dementsprechend halten es auch nur wenige Menschen für notwendig, bei einem Geschwür sofort den Arzt aufzusuchen. Diese Haltung ist meistens auch völlig unbedenklich.

Tritt ein Magengeschwür jedoch zum wiederholten Male auf oder lässt trotz oben beschriebener Schritte nicht nach, sollte ein Arzt konsultiert werden. Er kann ihnen beispielsweise Säureblocker verschreiben oder Wege zu einer basischeren Ernährung aufzeigen.

Ebenfalls kann er eine Magenspiegelung durchführen, um genauere Informationen über das Ausmaß oder die Schwere des Geschwürs zu erhalten. Dadurch lässt sich auch gegebenenfalls eine Infektion mit Helicobacter pylori nachweisen, die dann mit speziellen Antibiotika behandelt werden kann.

In seltenen Fällen kann eine Operation notwendig sein, beispielsweise um einen Teil des Magens zu entfernen. Dringend notwendig ist eine Operation beim Magendurchbruch, damit es nicht zu lebensgefährlichen Komplikationen kommt. Dies sind allerdings Maßnahmen, die als letzte Mittel eingesetzt werden.

Quellen:

http://www.apotheken-umschau.de/Magengeschwuer

http://de.wikipedia.org/wiki/Magengeschwür#cite_note-jochum-3

http://www.onmeda.de/krankheiten/magengeschwuer-vorbeugen-1345-10.html

http://www.netdoktor.at/krankheiten/fakta/magengeschwuer.shtml

http://www.anzeichen.net/magengeschwuer.html

http://www.magengeschwür.net/