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Die Symptome bei Borreliose kommen meist schleichend und ändern sich im Krankheitsverlauf

Fragebogen zur Bewertung der Therapiemöglichkeiten

Die Borreliose ist eine außerordentlich häufige Erkrankung. Je nach Region zeigt sich, dass bis zu 20 % der Bevölkerung Antikörper gegen Borrelia burgdorferi aufweisen.

Langzeituntersuchungen zeigten, dass alle seropositiven (positiver Antikörpernachweis im Blut) Personen im Laufe der Zeit auch klinisch symptomatisch werden und Symptome verschiedenster Art entwickeln. In einer mittlerweile über zwanzig Jahre laufenden Nachbeobachtung konnten keine Spontanheilungen bei Borrelieninfektionen beobachtet werden. Inzwischen konnte belegt werden, dass die Borreliose eine primär chronisch verlaufende Infektionskrankheit ist, bei der es in Analogie zur Syphilis keine Spontanheilung gibt.

In der täglichen medizinischen Praxis kommen folgende Situationen vor:

  • Frischer Zeckenstich
  • Erythema migrans und Lymphozytom
  • Chronisches Stadium

Zeckenstich

Bis zu 50% der an Borreliose erkrankten Patienten verneinen anamnestisch einen Zeckenstich. Eine negative Zeckenstichanamnese schließt eine Borreliose keinesfalls aus.

Für jeden Zeckenstich gilt:

  • Beobachtung der Stichstelle für 4–6 Wochen. Bei Auftreten einer Rötung (Erythem) sofort Arzt aufsuchen.
  • Blutuntersuchung zur Sicherung von Ansprüchen aus Versicherungen (z.B. Waldarbeiter), bei Patienten mit einer Borreliose in der Anamnese und bei vorgesehener Verlaufsbeobachtung.

Eine Infektion lässt sich 6 Wochen nach einem Zeckenstich nachweisen, wenn Antikörper gegen Borrelien im Blut vorhanden sind. Die bisher größte Zeitspanne bis zum Auftreten von Krankheitssymptomen betrug 8 Jahre.

Borreliose-Symptome im Frühstadium: Erythema migrans und Lymphozytom

Das Erythema migrans ist für eine Borreliose beweisend. In der Konsequenz ist eine sofortige antibiotische Behandlung erforderlich. Je früher die antibiotische Behandlung einsetzt, desto besser, denn bereits 4 Wochen nach Infektionsbeginn ist der Behandlungserfolg deutlich geringer. Auch eine gerötete knotige Schwellung an der Haut kann ein wichtiger Hinweis für eine beginnende Borreliose sein.

Borrelienspezifische Antikörper treten frühestens 2–6 Wochen nach Infektionsbeginn auf. Eine frühzeitige antibiotische Behandlung kann bewirken, dass der Organismus keine messbaren Antikörper bildet, sodaß bei labordiagnostisch nicht nachweisbaren Antikörpern eine Borreliose keinesfalls ausgeschlossen werden kann.

In bis zu 50% der Fälle wird im Frühstadium der Borreliose kein Erythema Migrans beobachtet. Bereits im Frühstadium können Borrelien-Symptome wie

  • Kopfschmerzen
  • Schleimbeutelentzündungen und Sehnenansatzentündungen
  • wandernde Gelenk und Muskelschmerzen
  • Sensibilitätsstörungen
  • Herzrhythmusstörungen
  • Augensymptome (z. B. Doppelbilder)
  • Hirnnervensymptome, vor allem Gesichtsnervenlähmung

auftreten.

Borreliose-Symptome im chronischen Stadium

Die zeitliche Definition zur Abgrenzung zwischen Früh- und Spätstadium ist willkürlich. Borreliose-Symptome, die mehr als 6 Monate nach Infektionsbeginn auftreten, werden als chronische Verlaufsform bezeichnet.

Besonders häufige Symptome bei Borreliose sind:

  • Erschöpfung und chronisches Krankheitsgefühl (Fatigue)
  • hormonelle, vegetative und immunologische Symptome
  • Magen-Darm-Beschwerden
  • Muskel- und Gelenkbeschwerden
  • Hirnleistungsstörungen
  • Neurologische Symptome (Polyneuropathie)
  • Urogenitale Symptome
  • Hautveränderungen
  • Augen-Symptome
  • Herzrhythmusstörungen

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