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Hörsturz - Entstehungsmechanismen weitgehend ungeklärt

Ein Hörsturz ist eine plötzlich auftretende, deutlich wahrnehmbare und meist einseitige Einschränkung des Hörvermögens mit Begleitsymptomen.

Wie kommt es zu einem Hörsturz?

Ein Hörsturz kann sich schon vor seinem Eintreten ankündigen, beispielsweise durch ein einseitiges Druckgefühl auf einem Ohr, welches dann oft in Verbindung steht mit einem permanenten (dauerhaften) und hochfrequentem Geräusch (Tinnitus oder Ohrensausen) innerhalb des Ohres. Normalerweise kommt der Hörsturz jedoch meistens unerwartet. Betroffene sprechen dann meistens von einem Gefühl, als ob man Watte in den Ohren hätte. In manchen Fällen (~30%) kann es auch zu Schwindelanfällen, sehr selten Seh- oder Sprachschwierigkeiten kommen.\ Ein Hörsturz betrifft meistens nur eines der beiden Ohren, selten sind jedoch auch beide betroffen. Nicht jeder Verlust oder jede Abnahme des Hörvermögens muss zwingend ein Hörsturz sein, in jedem Fall sollte jedoch schnellstens ein Arzt aufgesucht werden.

Was passiert bei einem Hörsturz?

Im Grunde genommen ist die Forschung noch nicht zu einer klaren Antwort auf diese Frage gekommen. Grundsätzlich geht man jedoch von Minderversorgung oder einer Durchblutungsstörung innerhalb des Ohres aus. Diese wiederum wird auf Verklumpungen beziehungsweise Beeinträchtigung des Blutflusses innerhalb der Blutgefäße zurückgeführt. Die Durchblutungsstörung führt dann dazu, dass die Haarzellen nicht mehr ausreichend mit Blut versorgt werden, was ein Absterben der Hörzellen zur Folge hat. Auch wenn dieser Vorgang so noch nicht vollständig bewiesen ist, so ist dies dennoch die gängigste Theorie.

Gehäuft tritt der Hörsturz während oder nach einer Stressphase oder emotionalen Anspannung auf. Interessant ist diesbezüglich die Häufung der Symptome Schwindel und Hörsturz bei Patienten mit Störungen der Stresshormon-Bildung (Cortisolmangel-Syndrom).

Therapeuten, die eine mikroskopische Dunkelfelddiagnostik durchführen, berichten nicht nur über das bei einem Hörsturz verstärt zu beobachtende Geldrollenphänomen, sondern auch über ein häufigeres Auftreten von sichtbaren Strukturen im Blut, die das Blut visköser (dickflüssiger) werden lassen.

Vorkommen und Gefährdung

In Deutschland sind jährlich etwa 15.000 Menschen von einem akuten Hörsturz betroffen, wobei Männer und Frauen ein annähernd gleiches Risiko haben; Männer sind jedoch minimal öfter betroffen. Der Hörsturz entwickelt sich zunehmend zu einer Zivilisationskrankheit und umfasst immer mehr Altersgruppen, wobei Kinder und Jugendliche die Ausnahme bilden; etwa 60% der Fälle treten bei Erwachsenen in einem Lebensalter zwischen 30 und 60 Jahren auf.\ Laut der gängigsten Theorie (s.o.) liegen dem Hörsturz körperliche Ursachen zufolge, wobei es hier noch reichlich Spekulationsspielraum gibt. Neben Viren und Krankheiten, die sich im Bereich des Ohres abspielen, gelten die Risikogruppen für Schlaganfall und Herzinfarkt als besonders gefährdet. Dazu zählen Menschen mit Übergewicht, zu hohem Blutdruck, einer Zuckerkrankheit oder Fettstoffwechselstörung, sowie Raucher und Alkoholiker.\ Neben den körperlichen Faktoren geht man jedoch auch von der Möglichkeit seelischer Ursachen aus, wobei vor allem Menschen, welche enormem Stress ausgesetzt sind, die Hauptrisikogruppe bilden. Sie sind häufig sehr ehrgeizig und definieren ihren Selbstwert über ihre erbrachten Leistungen. Doch auch familiäre Dauerkonflikte, angespannte Arbeitssituationen oder andere persönliche Problemlagen können Auslöser sein.

Welche Folgen kann ein Hörsturz haben?

Im Extremfall kann ein Hörsturz zur Taubheit auf einem Ohr führen, der sich auch auf das andere ausbreiten kann. In den meisten Fällen führt er unbehandelt jedoch mindestens zu eingeschränkten Hörvermögen.

Diagnose

Grundsätzlich gilt, dass die Diagnose eines Hörsturzes in einem Auswahlverfahren stattfindet und zunächst andere mögliche Gründe für die akut einsetzende Schwerhörigkeit ausgeschlossen werden müssen. Dies bedeutet unter anderem Hörtests.\ Die Kriterien, die erfüllt sein müssen, damit man von einem Hörsturz sprechen kann, sind folgende:

  • eine Schallempfindungsstörung, die sich innerhalb von 24 Stunden entwickelt und
  • eine Hörverminderung von mindestens 30dB mit sich bringt;
  • keine erkennbaren Störungen am Gleichgewichtsorgan sowie
  • Ausschluss aller anderen Möglichkeiten für den Hörverlust.

Therapie – was kann ich tun?

Zuallererst: Suchen sie einen Arzt auf! Es ist essenziell, dass dies so unmittelbar nach Einsetzen des Hörverlusts vorgenommen wird wie möglich. Zu den Behandlungsmethoden des Arztes finden Sie weiter unten im Text nährere Informationen.\ Für sie selbst gilt, dass ruhige und positive Gedanken den Selbstheilungsprozess fördern, sowie ein Ausklinken aus dem Stressfeld Arbeit. Besprechen sie ihre Ernährung und ggf. eingenommene Medikamente mit ihrem Arzt. Eine gesunde und ausgewogene Ernährung, ausreichend Schlaf und Flüssigkeit sowie Vermeiden von Risikofaktoren wie Alkohol, Nikotin, Cholesterin und Kaffee unterstützt die Regenerationsfähigkeit und somit auch ihres Hörvermögens. Gingko , Unterstützung der Mitochondrien

und Zufuhr von basischen Substanzen kann zusätzlich die Durchblutung verbessern.\ \ \ \ Therapie – was tut der Arzt?\ Das Ziel ärztlicher Therapie liegt darin, die Blutversorgung des Innenohrs wieder zu stabilisieren. Dazu greift der Arzt zumeist auf eine dieser drei Methoden zurück:

  • Infusionstherapie,
  • Hämapherese und
  • Sauerstofftherapie.

Bei der Infusionstherapie wird das Blut durch die Infusion von Plasmaersatzstoffen künstlich verdünnt, was etwa zweimal wöchentlich erfolgt. Diese Therapiemöglichkeit wird meistens mit blutgefäßerweiternden Medikamenten kombiniert.\ Bei der Hämapherese wird das Blut gefiltert, dazu wird Blut an einer Vene des Arms abgenommen und in eine Maschine gepumpt, wo es von allen Stoffen gereinigt wird, die seine Fließeigenschaften einschränken – beispielsweise Cholesterin – und anschließend wieder dem Blutkreislauf des Menschen zugeführt.\ Bei der Sauerstofftherapie begibt sich der Patient in eine Überdruckkammer und atmet dort über eine Atemmaske reinen Sauerstoff ein. Durch den Überdruck wird das Blut nun stärker mit Sauerstoff versorgt, was die Durchblutungsstörung im Innenohr beseitigen soll.

Vorbeugung

Bei der Vorbeugung gegen einen Hörsturz gilt grundsätzlich das gleiche wie bei der Selbsttherapie: achten sie auf Stressvermeidung, beispielsweise durch den Besuch einer Yoga-Gruppe, durch ausreichend Sport und psychologische Konfliktbewältigung. Ferner gilt ähnliches wie bei der Vorbeugung gegen Schlagfälle oder Herzinfarkte: vermeiden sie übermäßigen Alkohol-, Nikotin-, und Koffeingenuss, sowie denaturierte Nahrung. Sorgen sie für ausreichend Bewegung, Schlaf und Flüssigkeitsversorgung. Eine Garantie gegen Hörsturz ist das zwar nicht, jedoch grenzen sie das Risiko damit ein gutes Stück weit ein.